Smarte Automation ersetzt Hammerschlag

Automatisierung der Bremsprobe an Güterzügen

Dank Automatisierung ist ein ordnungsgemäß durchgeführter Bremsencheck bei einem 500 Meter langen Güterzug heute in fünf Minuten erledigt.

Technologien und Betriebsabläufe im Schienengüterverkehr sind häufig seit Jahrzehnten unverändert. Für die Bremsprobe an Güterzügen lief das Personal bislang den kompletten Zugverbund ab und klopfte mit einem Spezialhammer jede Achse auf die Funktionstüchtigkeit der Bremsen ab. Der österreichische System-Spezialist für den Schienenverkehr PJM setzt für diesen Ablauf auf digitale Technologien und entwickelte gemeinsam mit Pilz die Sicherheitstechnik der automatischen Bremsprobe. Herausfordernd war dabei die fehlende Stromversorgung der Waggons sowie die unterschiedliche technische Ausstattung der Zugverbünde, die sich typischerweise aus 25 bis 30 Waggons zusammensetzt und je nach Wagentyp, Herkunft sowie Alter erheblich variieren kann. Die Komplettlösung besteht aus dem sicheren Automatisierungssystem PSS 4000 und zertifizierter Applikationssoftware.

Zertifizierte Gesamtlösung mit Vorbildcharakter

Über eine waggontypgerechte Sensorik und das Automatisierungssystem PSS 4000 mit seinen bahntauglichen Ein-/Ausgangsmodulen werden definierte Endpositionen, Kräfte sowie der Bremszylinderdruck erfasst. Die Steuerungslösung ist via lokalem Funksystem mit dem Bedienersystem sowie mittels LTE mit dem webbasierten Backend-System verbunden. Über ein Tablet ist der Lokführer stets über den aktuellen Zustand und die Funktionalität der Bremsen informiert, ohne dies vor jeder Abfahrt manuell und für jeden einzelnen Waggon prüfen zu müssen. Fehlerquellen können so reduziert werden, die Zugvorbereitung wird beschleunigt. Das von TÜV Süd abgenommene Gesamtsystem ist an unterschiedliche Waggon- sowie Bremstypen anpassbar und dient heute als europäisches Referenzsystem für eine automatische Bremsprobe. Damit trägt die Automatisierungslösung, die bereits von der Schweizer SBB Cargo eingesetzt wird, zu effizienteren Abläufen im schienengebundenen Güterverkehr bei.

Die Steuerungstechnik-Box wird in geschlossenem Zustand außen an den Güterwaggons montiert.

Die Vorteile auf einen Blick

  • PSS 4000 erfüllt relevante Bahnnormen für Sicherheitsaufgaben nach SIL 2, 3 und 4
  • Das System ist über Ein- und Ausgangsmodule nachträglich erweiterbar
  • Künftige Use Cases wie die elektrische Handbremse oder die digitale automatische Kupplung wurden bereits mitbedacht

Kunden-Statement

Bei diesem Projekt ging es nicht nur um den Kauf einer Hardware. Ganz im Gegenteil: Mit vereintem Know-how konzipierten wir eine ausgeklügelte Komplettlösung, die an unterschiedliche Wagentypen und zusätzliche Erfordernisse anpassbar ist.

Christoph Lorenzutti, COO der PJ Monitoring GmbH

Über PJ Monitoring GmbH

PJM wurde im Jahre 2006 von Martin Joch und Günter Petschnig als Spin-off der TU Graz gegründet. Mittlerweile ist der österreichische Komplettanbieter für den Schienenverkehr in zwei Geschäftsbereichen weltweit tätig: Die PJ Messtechnik GmbH führt als nach IEC/ISO 17025 akkreditierte Prüfstelle Messungen und Tests im Bereich im Bereich der Fahrzeugzulassung durch. Und die PJ Monitoring GmbH treibt mit zukunftsweisenden Lösungen wie dem WaggonTracker oder einer intelligenten Ladegewichtsüberwachung die Automatisierung des Schienengüterverkehrs voran.

Unser Produkt in der Anwendung

Pilz Österreich

Pilz Ges.m.b.H. Sichere Automation
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Österreich

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