Sind Sie sicher berechtigt?

Im Interview mit Tilo Schmidt, Regionalleiter Vertriebsregion Ost

Herr Schmidt, werden Passwörter und mechanische Schlüssel bald von modernen elektronischen Zugangsberechtigungssystemen abgelöst? 

Eine vollständige Ablösung wird das mittelfristig sicherlich nicht sein. Der Trend geht im Bereich der Zugangsberechtigung allerdings immer mehr weg von den bisherigen Methoden – im privaten wie auch im Maschinen- und Anlagenbereich.
Moderne Zugangssysteme bieten mehr Vorteile als mechanische Schlüssel oder ein allgemeiner Passwortzugang. Flexible Berechtigungsstufen, einfache Instandhaltung und Nachvollziehbarkeit der Prozesse sind nur einige der Vorteile.

Was sind flexible Berechtigungsstufen?

Die Komplexität von Maschinen und Anlagen wächst ständig. Zudem verfügen Nutzer von Maschinen und Anlagen, je nach Art ihrer Tätigkeit, über unterschiedliche Qualifikationen. Diese beiden Sachverhalte gilt es zu vereinen. Der Nutzer soll beispielsweise nur die Bedienfelder und Berechtigungen zur Verfügung gestellt bekommen, die für ihn tatsächlich relevant sind. So hat etwa der Bediener einer Maschine eine andere Ansicht am Bedienpult und andere Berechtigungen als der Einrichter oder der Instandhalter. Die Vorteile dabei liegen auf der Hand: Definierte Verantwortlichkeiten und klare Bedienebenen sorgen für Produktivitätssteigerungen, gerade bei komplexen Maschinen. Dem Maschinen- und Anlagenbediener werden übersichtliche Bedienmenüs zur Verfügung gestellt, was Fehler in der Bedienung verhindert. Zudem ist ein unerwünschter Zugriff nahezu unmöglich und Berechtigungen können auch gesperrt werden.

Können Instandhalter davon profitieren?

Auf jeden Fall! Instandhalter haben in der Regel Zugriff auf mehrere Maschinen unterschiedlicher Hersteller oder sogar auf Maschinen, die über verschiedene Produktionsbereiche verteilt sind. Erfolgt der Zugriff auf diese Maschinen mit Passwörtern oder mechanischen Schlüsseln, ist der Aufwand groß. Es muss eine Vielzahl von Schlüsseln oder unterschiedlichen Passwörtern zur Verfügung gestellt werden. Zudem können Passwörter einfach weitergegeben oder notiert werden – im schlimmsten Fall sogar direkt an der Maschine. Ein modernes Zugangssystem stellt dem Instandhalter einen Schlüssel zur Verfügung, auf dem seine erforderlichen Berechtigungen hinterlegt sind, ggf. auch über mehrere Produktionshallen hinweg. Somit ist jederzeit ein individueller Zugriff auf die jeweilige Maschine möglich. Weiterhin werden Manipulationen oder Fehlbedienungen durch nicht autorisierte Mitarbeiter verhindert, da nur der Instandhalter selbst über die erforderlichen Berechtigungen verfügt.

Gibt es auch ein Reporting?

Verwendet man Passwörter für den Zugriff, so sind diese oft nicht personalisiert, nach einiger Zeit allgemein bekannt oder einfach nicht sicher. Durch die Individualisierung werden Anwender eindeutig identifiziert. Das heißt, es ist ein Reporting der Zugriffe und Prozesse möglich. Durchgeführte Aktionen können einem Anwender eindeutig zugewiesen werden. Auch bei Ausfällen oder Unfällen ist die Nachweisbarkeit gegeben, um in Zukunft kritische Situationen verhindern zu können.

Spielt das Thema Sicherheit eine Rolle?

Ja, sie besteht sogar aus zwei Aspekten: Während Industrial Security die Maschine vor dem Menschen schützt, z. B. vor unautorisierten  Zugriffen und Fehlbedienungen, geht es bei Safety um den Schutz des Menschen vor der Maschine. Das modulare Betriebsartenwahl- und Zugangsberechtigungssystem PITmode fusion vereint beides in einem System. Somit ist die funktional sichere Wahl der Betriebsart sowie die Regelung der Zugangsberechtigung für Maschinen und  Anlagen möglich. Über codierte Transponderschlüssel (RFID Keys) können jedem Mitarbeiter die an seine Fähigkeiten angepassten Maschinenfreigaben erteilt werden. Die Transponderschlüssel sind in einer frei beschreibbaren Variante sowie mit fix hinterlegten Berechtigungen erhältlich und werden von der Ausleseeinheit PITreader erfasst.  Die sichere Auswerteeinheit (Safe Evaluation Unit) erkennt die vorgegebene Betriebsart, wertet sie aus und schaltet auf Anforderung funktional sicher um. Auch ein sicheres Berechtigungsmanagement lässt sich mit PITmode fusion vollumfänglich lösen. Das Schöne an dem System ist die Modularität. Je nach Bedarf kann der Kunde frei wählen, ob er den vollen Umfang nutzen möchte oder nur Teile davon.

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