05.10.2021

Maschinensicherheit – kreativ gelöst

Kunst und Maschinensicherheit? Eine ungewöhnliche Kombination, aber im Mehnert Lab, inmitten des Kreativzentrums Kontor Erfurt, treffen Künstler und Maschinenbauspezialisten aufeinander.

Für seine Ausstellung „Home Oval Office“ verwandelte der Erfurter Künstler Marc Jung, dessen Werke weit über die Landesgrenzen hinaus begehrt sind, einen der Roboter im Mehnert Lab in ein wahres Kunstobjekt. Aus einer spontanen Idee entstand innerhalb weniger Tage eine für den klassischen Maschinenbau ungewöhnliche Applikation. Um Passanten vor das Schaufenster der
Galerie „Eigenheim“ in Berlin zu locken, präsentierte der Roboter freistehend und nahezu anmutig Werke des Künstlers. Damit sich interessierte Kunstliebhaber sorglos umsehen können und der Roboter sicher betrieben wird, sorgen zwei Sicherheits-Laserscanner PSENscan für eine unsichtbare und barrierefreie 360°-Absicherung des Kunstobjekts. Nähert sich ein Besucher dem Werk, erfasst einer der Sicherheitssensoren dessen Kontur, schaltet die Bewegung des Roboters ab und sperrt den Wiederanlauf, bis das Sichtfeld wieder frei ist. Sollte es dazu kommen, dass der zu überwachende Bereich nicht mehr freigegeben werden kann, da er unbemerkt blockiert wurde, so ist über das integrierte Display sofort ersichtlich, wo sich die Störkontur befindet.


Mit Kooperationen zu neuen Ideen
Ein außergewöhnliches Projekt, aber passend für das Mehnert Lab, das Zusammenarbeit mit Industrie 4.0. kombiniert und sich als Hub des Wissensaustauschs und der Synergien versteht. So ermöglicht das Lab die gemeinsame Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in Zeiten der Digitalisierung sowie die Qualifikation von Fachkräften. Das Partnernetzwerk umfasst Firmen aus Maschinenbau und  Automation sowie (öffentliche) Institutionen. Auch Pilz ist einer der Kooperationspartner. „Eins unserer Ziele ist der Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie die aktive Vernetzung und Zusammenarbeit von Technologieentwicklern, Maschinen- und Anlagenbauern sowie Anwendern“, so René Mehnert, Geschäftsführer des Mehnert Labs.
Gemeinsame Workshops, Vorträge, Tagungen und Events sind ein Teil des Erfolgskonzepts. Zudem kann Maschinensicherheit im voll funktionsfähigen Showroom des Labs an Modellen unter realen Bedingungen live erlebt werden. Dies dient nicht nur der kontinuierlichen Qualifizierung des Personals, sondern auch der Erforschung neuer Servicestrategien und -prozesse an der laufenden Maschine.

 

Sicherheit für modulare Industrie-4.0-Lösung

Im Lab kommt eine Industrie-4.0-Anlage zum Einsatz, die flexibel angepasst werden kann.
Dank der modularen Bauweise ist es möglich, Komponenten und Systeme beliebig zu kombinieren. Pilz hat die Applikation vorwiegend mit Sicherheitslösungen aus den Bereichen Sensorik sowie Bedienen und Beobachten unterstützt, die die Anforderungen an die Modularität erfüllen. Die Schutzfunktionen an Türen und Klappen sowie Einschüben übernehmen die codierten Sicherheitsschalter PSENcode oder – wo sicher zugehalten werden muss – das sichere Schutztürsystem PSENmlock. Die Schutztürsysteme PSENslock kombinieren sichere Schutztürüberwachung mit einem integrierten Elektromagneten. Sie übernehmen den Prozessschutz, d. h. Zugänge zur Anlage, die aus sicherheitstechnischer Sicht zwar jederzeit bedingungslos geöffnet werden könnten, aber dabei den Prozess stören, werden solange magnetisch zugehalten, bis der Prozess abgeschlossen ist.

Ein ganzheitliches Konzept
Die nicht sichtbare, sichere Außenhülle der Anlage wird durch Sicherheitslichtgitter realisiert. Hier haben Mehnert und Pilz den Fokus daraufgelegt, alle Generationen und Typen der Pilz Produktpalette zu nutzen. So sollen Schulungsteilnehmer für sämtliche Anlagen fit gemacht werden. Abgerundet wird das Bedienkonzept
der Anlage durch die Integration eines sicheren Zugangsberechtigungssystems. Um einige Funktionen und Informationen der Anlage nur autorisiertem Personal zugänglich zu machen, wird die Ausleseeinheit PITreader im Zusammenspiel mit der Taster-Unit PITgatebox genutzt. „Insbesondere die Flexibilität des  Transponderzugangssystems mit seinem integrierten Webserver weckt immer wieder Begeisterung“, so Martin Mielke, Vertriebsingenieur bei Pilz.


Dass die Zusammenarbeit und die damit verbundene Bündelung von Kompetenzen für alle beteiligten
Partner interessante Projekte mit sich bringt, zeigt sich schon nach kurzer Zeit. Man darf gespannt sein, welche kreativen Ideen Mehnert Lab in Zukunft realisiert.

Stammhaus

Pilz GmbH & Co. KG
Felix-Wankel-Straße 2
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Telefon: +49 711 3409-0
E-Mail: info@pilz.de

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