Ostfildern , 25.05.2023

Susanne Kunschert und Thomas Pilz: Geschäftsjahr 2022 und Ausblick 2023

(Es gilt das gesprochene Wort)

2022: Ein schwieriges, aber für Pilz positives Jahr

2022 war zugleich ein schwieriges, wie auch ein positives Jahr! Auf der einen Seite kennen wir alle die schrecklichen Nachrichten über Krieg und Naturkatastrophen. Hinzu kamen die Unterbrechungen in der Lieferkette und der Bauteilemangel, was für unsere Mitarbeiter viele schwierige Verhandlungen und teilweise emotionale Gespräche mit unseren Lieferanten wie auch mit unseren Kunden bedeutete. Als Unternehmen hatte man das Gefühl, nie genug geben zu können.

Aber, auf der anderen Seite, ist es uns bei Pilz gemeinsam gelungen, aus den so ungünstigen und unwägbaren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Beste zu machen. Wir haben uns den Optimismus erhalten. Quer durch alle Länder und alle Abteilungen. Deshalb ist die Freude über das gute Ergebnis sehr groß.

2022 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 403,3 Mio Euro und damit ein Umsatzwachstum von 15,8 Prozent. Das bedeutet, dass wir trotz der Lieferketten- und Bauteileprobleme so viele Geräte produziert und ausgeliefert haben wie noch nie in der Firmengeschichte.

Wenn wir die Zahlen der beiden Branchenverbände VDMA und ZVEI heranziehen, dann ist unser Umsatz stärker als der Branchenschnitt gewachsen. Das haben wir unserer vergleichsweise guten Lieferfähigkeit zu verdanken und damit den Mitarbeitern, die sich über den heutigen Tag hinaus so unermüdlich dafür einsetzen, dass wir produzieren und ausliefern können. Meine Mutter Renate Pilz hat den Satz geprägt, dass wir nicht nur miteinander arbeiten wollen, sondern füreinander. Füreinander für den Kunden. Das macht uns stark und das hat uns getragen. Dafür möchten sich mein Bruder und ich an dieser Stelle, bei all unseren Mitarbeitern weltweit für ihren Einsatz und ihr Herzblut bedanken, mit dem sie sich täglich für das Unternehmen und unsere Kunden einsetzen.

Der Exportanteil stieg 2022 um 1,1 Prozentpunkte auf jetzt 76,3 Prozent. Besonders stark ist Pilz in Asien gewachsen. Deutschland bleibt der größte Markt für Pilz.

Lieferfähigkeit bleibt im Fokus
Generell haben sich die Lieferketten stabilisiert und die Bauteileverfügbarkeit verbessert – von einer nachhaltigen Entspannung kann allerdings keine Rede sein. Einzelne Bauteile sind von heute auf morgen vorübergehend nicht mehr lieferbar. Eine Hauptaufgabe des Einkaufs ist daher nach wie vor das Eskalationsmanagement. Halbleiter zum Beispiel sind nun zwar besser verfügbar, dennoch besteht der Engpass nach wie vor, Ware muss allokiert werden und die Lieferzeit liegt nicht selten über einem Jahr. Daher behandelt Pilz das Thema Lieferfähigkeit weiter vorrangig. Unsere Taskforce zum Thema Lieferkette bleibt bestehen.
Wir haben in den letzten Monaten einen Großteil der Rückstände aufholen können. Dies war nur mit zusätzlichen Schichten möglich, etwa in der Nacht oder an Samstagen, die unsere Mitarbeiter an allen Produktionsstätten weltweit im letzten Jahr erbracht haben und weiter erbringen.


Thomas Pilz
75 Jahre Pilz – Werte. Schaffen. Zukunft.
In diesem Jahr feiert Pilz seinen 75. Geburtstag. 1948, in der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem 2. Weltkrieg, gründete unser Großvater Hermann Pilz in Esslingen eine Glasbläserei. Sein Sohn Peter Pilz, unser Vater, wandelte in den 1960er-Jahren mit seinem Pioniergeist das Unternehmen vom Glasapparatebau zur Elektronik und er leitete neben dem technologischen Wandel auch die bis heute Pilz charakterisierende Internationalisierung ein. Er gründet in den 70er-Jahren die ersten Tochtergesellschaften – in Österreich, Frankreich und der Schweiz. Pilz war Anfang der 70er Jahre eines der ersten Unternehmen in Europa, das SPS-Systeme auf den Markt brachte. In den 80er-Jahren, mittlerweile unter der Führung von Renate Pilz, begründete Pilz dann mit dem PNOZ, dem weltweit ersten Sicherheitsschaltgerät, die moderne, elektronische Maschinensicherheit. In der 90er- und 2000er-Jahren erkannte Renate Pilz die Möglichkeiten der Digitalisierung für die Automation. Seit Ende 2017 führen Susanne Kunschert und Thomas Pilz das Unternehmen gemeinsam, als geschäftsführende Gesellschafter in der dritten Generation. Pilz hat sich also immer wieder gewandelt. Allen Zeiten des Wandels gemeinsam ist die Freude an der Innovation. Unsere christlichen Werte sind dabei unsere Wurzeln, unser Fundament. Sie drücken sich in dem Miteinander aus, im Umgang, im Vertrauen, in der Zuverlässigkeit und der Hilfsbereitschaft bei Pilz.

•    gegenseitiger Wertschätzung und respektvoller Umgang
•    Achtsamkeit und Gründlichkeit
•    Ehrlichkeit und Offenheit
•    Loyalität und Zuverlässigkeit
•    Hilfsbereitschaft und Fleiß

So konnten wir Herausforderungen annehmen und zu dem Unternehmen werden, das wir heute sind.

Wir blicken mit einer tiefen Dankbarkeit und voller Freude auf das Jubiläum. Unsere Mitarbeiter machen unser Unternehmen aus. In diesen Dank schließen wir unsere Lieferanten und unsere Kunden ein, denn ohne Kunden kein Unternehmen, ohne Lieferanten keine Produktion. Wir haben uns von der Gründergeneration bis heute zu einem etablierten Mittelständler entwickelt. Das ist nichts, was man als gegeben sehen darf. Den Bestand des Unternehmens muss man sich jeden Tag neu erarbeiten.
Pilz wird weiter bestehen, weil sich das Unternehmen weiter wandeln wird. Es gilt, sich weiter zu entwickeln, denn Stillstand ist für jeden Organismus schädlich. Das heißt, wir werden weiter an den technischen Herausforderungen arbeiten und die Chancen nutzen, die sich uns bieten.

Nachhaltigkeit ist fest verankert
Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass die folgenden Generationen in einer Welt leben können, in der sie sich sicher, gesund und wohl fühlen können. In unseren Unternehmenszielen ist seit jeher verankert, dass wir in ökologisch gestalteten Gebäuden, umweltbewusst, energiesparend und kostenbewusst arbeiten und produzieren wollen. So verstehen wir Nachhaltigkeit bei Pilz ganzheitlich – für Mensch, Maschine und Umwelt. Unseren ersten Pilz Nachhaltigkeitsbericht haben wir gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex veröffentlicht. Der zweite, dann internationale Bericht, wird in diesem Jahr folgen.

Der Arbeitsschutz hat bei Pilz höchste Priorität. Wir wollen eine Arbeitsumgebung schaffen, die die Gesundheit unserer Mitarbeiter fördert. Daher haben wir in den letzten Monaten an einer wichtigen Zertifizierung gearbeitet. Das Ergebnis: Pilz erfüllt den ersten internationalen Standard für Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme, die ISO 45001.  

Bei Pilz setzen wir auf Qualität. Eine hohe Produktqualität bedeutet auch weniger Retouren und weniger Schrott. Sollte dennoch ein Gerät defekt sein, bieten wir unseren Kunden an, es an uns zurückzusenden. Unsere Mitarbeiter im Repair Centre prüfen, inwieweit das defekte Gerät durch Reparatur oder durch den Austausch einzelner Komponenten wiederverwendet werden kann. Außerdem bieten wir unseren Kunden in Deutschland die Rücknahme unserer Produkte zum Ende des Lebenszyklus an. In der Vergangenheit konnten wir die Recyclingquote von Abfällen bereits auf 95 Prozent steigern.

Weil wir unseren CO2-Ausstoß minimieren wollen, haben wir für ein Produkt beispielhaft unseren CO2-Fußabdruck ermittelt. Das Ergebnis: Die Gehäuse aus Polycarbonat hat in diesem Fall den größten Anteil am CO2-Ausstoß. Deshalb arbeitet unsere Entwicklung aktuell intensiv an dem Umstieg auf „grünere“ Kunststoffe. Außerdem kooperieren wir in einem Forschungsprojekt eng mit der Hochschule Linz zur Entwicklung umweltfreundlicher Werkstoffe. Unsere Geräte, die für die Maschinensicherheit eingesetzt werden, müssen die Vorgaben der verschiedenen internationalen Prüfbehörden erfüllen Das gilt selbstverständlich auch bei recyclebaren oder biobasierten Kunststoffen.

Präsenz oder digital: Der Mix macht’s
Gerade die Arbeit an solchen Zukunftsthemen erfordert den Austausch, die Gemeinschaft von Menschen. Das gelingt am besten in Präsenz in der direkten Interaktion. Wir sind daher bei Pilz äußerst froh, dass unsere Mitarbeiter nach Ende der Corona-Pandemie an ihren Arbeitsplatz im Unternehmen zurückkehren können. Denn dies ist der Arbeits-Mittelpunkt. Selbstverständlich bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, an zwei Tagen pro Woche mobil zu arbeiten. Das gibt den Mitarbeitern mehr Flexibilität und erleichtert so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Letztlich macht es der Mix!


Susanne Kunschert
Plus auch bei Mitarbeiterzahl
Weltweit beschäftigte Pilz zum 31.12.2022 in 42 Ländern 2.399 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist eine Zunahme um 2,7 Prozent. In Deutschland betrug die Mitarbeiterzahl 1.010 (Stichtag 31.12.2022), also ein Plus von 1,7 Prozent. Traditionell legt Pilz großen Wert auf eine starke betriebliche Ausbildung: Am Stammsitz hatten wir am 31.12.2022 43 Auszubildende, darunter 21 Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). In 2023 wollen wir weiteren 21 jungen Menschen den Start ins Berufsleben ermöglichen, davon 8 Auszubildende und 13 Studierende der DHBW.

Ein Schwerpunkt unserer weltweiten Human Ressources Aktivitäten ist die Weiterbildung und die Wissensvermittlung. Wir haben hier im letzten Jahr erfolgreich ein internationales Kompetenzmanagementsystem für 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Engineering und Consulting ausgerollt. Damit erreichen wir unser Ziel, dass wir weltweit in allen Tochtergesellschaften unseren Kunden Dienstleistungen also Beratung, Engineering und Trainings auf einem einheitlichen Niveau anbieten können.

Pilz investiert und sagt „Ja!“ zu 2023
Unsicherheiten und Krisen werden uns weiter begleiten. Wir mussten und müssen akzeptieren, wie es ist, und immer wieder das Beste draus machen und all unsere Energie in die Kreativität stecken.

Wir reinvestieren bei Pilz seit jeher unsere Gewinne, um weiter unabhängig wachsen zu können. Bis 2025 wollen wir an unseren weltweiten Fertigungsstandorten am Stammsitz Ostfildern (Deutschland), in Betschdorf (Frankreich), Bad Ragaz (Schweiz) und Jintan (China) rund 38 Mio. Euro investieren, zum Beispiel in Ausbau und Erneuerung der SMD-Fertigung, der Relaisproduktion und in die Intralogistik. Das Ziel ist, mittels Vernetzung und Digitalisierung weiter flexibel zu bleiben, zum Beispiel in dem wir fahrerlose Transportsysteme einsetzen oder ein automatisiertes Lager aufbauen. Damit steigern wir nicht nur Effizienz und Kapazität, sondern begegnen auch den technischen Herausforderungen an Anlagen wie Miniaturisierung in der Elektronik oder dem Fachkräftemangel.  
Die Investitionen in unsere bestehenden Werke sind auch ein Bekenntnis zu unseren Produktionsstandorten, drei davon in Mitteleuropa. Gerade Ostfildern als unser Firmensitz ist und bleibt der Ort an dem unsere gesamte Wertschöpfungskette plus Entwicklung, IT und HR beheimatet sind. Entwicklung und Produktion gehören bei Pilz zusammen.

In das Jahr 2023 ist Pilz gut gestartet und wir streben bei anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen ein erneutes Wachstum in Bezug auf Umsatz und Mitarbeiterzahl an.

Wenn wir auf 2023 schauen, kann man bis heute bei weitem noch nicht wieder von einem normalen Jahr sprechen. Doch wir gehen optimistisch voran – mit einem freudigen „Ja!“ zu dem was auf das Unternehmen zukommt.

Susanne Kunschert und Thomas Pilz sind die geschäftsführenden Gesellschafter der Pilz GmbH & Co. KG (Foto: © Pilz GmbH & Co. KG)
Susanne Kunschert und Thomas Pilz sind die geschäftsführenden Gesellschafter der Pilz GmbH & Co. KG (Foto: © Pilz GmbH & Co. KG)

Susanne Kunschert und Thomas Pilz sind die geschäftsführenden Gesellschafter der Pilz GmbH & Co. KG (Foto: © Pilz GmbH & Co. KG)

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