Occupational Safety & Health Administration (OSHA)
Die Occupational Safety and Health Administration in den USA ist eine Agentur des US-Arbeitsministeriums. Laut dem OSH Act (Arbeitsschutzgesetz) sind Arbeitgeber für die Bereitstellung eines sicheren und gesunden Arbeitsplatzes verantwortlich. Die OSHA hat die Aufgabe, sichere Arbeitsplätze durch Festlegung und Durchsetzung von Normen und durch Schulungen, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Unterstützung zu geährleisten. Arbeitgeber müssen alle für sie relevanten OSHA-Normen erfüllen. Zudem müssen diese die Generalklausel des OSH Act erfüllen, die vom Arbeitgeber fordert, Arbeitsplätze frei von gravierenden Gefahren zu halten.
www.osha.gov/law-regs.html
In 22 US-Bundesstaaten, zum Beispiel Michigan und Kalifornien, betreibt die jeweilige Regierung ein Arbeitsschutzprogramm, das die Aufgaben der OSHA in diesem Bundesstaat übernimmt und gleichwertige oder manchmal strengere Anforderungen umsetzt. In vier weiteren Bundesstaaten befasst sich der staatliche Plan nur mit Angestellten des öffentlichen Dienstes. Laut OSHA gilt: Staaten müssen Arbeitssicherheits- und Gesundheitsnormen erfassen, die mindestens so effektiv wie vergleichbare national gültige Normen sind. Die meisten Staaten übernehmen diese national gültigen Normen. Bundesstaaten können Normen zu Gefahren erlassen, die in national gültigen OSHA Standards nicht berücksichtigt sind.
Als Regierungsvorschriften sind OSHA-Normen in gewisser Weise mit Europäischen Richtlinien vergleichbar, obwohl die technischen Anforderungen sehr unterschiedlich sind. Die OSHA kümmert sich mehr um die Beschreibung spezifischer, zwingend vorgeschriebener technischer Anforderungen als um abstrakte Anforderungen. Ein weiterer wichtiger Unterschied, dass sich EU-Richtlinien in erster Linie an Maschinenhersteller und Integratoren richten, während OSHA-Normen für Arbeitgeber gedacht sind, welche die Maschine betreiben (in der Regel der Käufer oder Besitzer der Maschine). In den USA obliegt es daher dem Käufer, die Einhaltung von OSHA-Normen einzufordern.
Neben geplanten und ungeplanten Inspektionen werden OSHA-Inspektoren bei Arbeitsunfällen hinzugezogen. Falls dann festgestellt wird, dass "freiwillige" ANSI-Standards nicht berücksichtigt wurden, können OSHA-Bußgelder höher ausfallen. Auch im Falle von zivilrechtlichen Verfahren können die Strafen höher ausfallen.
American National Standards Institute (ANSI)
Die Entwicklung von ANSI-Normen erfolgt durch private Organisationen, die formal den Status von "freiwilligen Industriestandards" haben. Häufig finden sich ANSI-Normen jedoch als Vertragsbestandteil wieder. Viele OSHA-Normen basieren auf ANSI-Normen. In vielen Fällen basiert dabei die verpflichtende OSHA-Norm auf einer älteren Version einer freiwilligen ANSI-Norm. Die Anwendung beider Normen ist in diesen Fällen anzuraten.
Underwriters Laboratories (UL)
UL veröffentlicht Sicherheits-Normen. Diese enthalten Anforderungen vor allem für elektrische Geräte und Komponenten. Ein Beispiel ist UL 508A (industrielle Steuerschränke). Einige UL-Normen wurden von UL bei ANSI eingereicht; sie sind nun auch ANSI-Normen. UL-Normen befassen sich meist nur mit dem Risiko von Bränden und Stromschlägen.
Die OSHA fordert, dass fast alle elektrischen Geräte und Kabel an Arbeitsplätzen die entsprechenden UL-Normen erfüllen und dass diese durch ein national gelistetes Labor (NRTL - Nationally Recognized Testing Laboratory) gelistet bzw. geprüft werden. Die OSHA veröffentlicht hierzu Listen von NRTLs. Auf den Listen finden sich zum Beispiel CSA (Canadian Standards Association), Intertek (ETL), TÜV Rheinland, TÜV SÜD und UL (Underwriters Laboratories). Nicht gelistete Geräte können üblicherweise durch dieselben NRTLs eine Art Feldprüfung erhalten. Es ist zu beachten, dass UL-Normen häufig sehr unterschiedlich oder gar widersprüchlich zu IEC-Normen (International Electrotechnical Commission) und Europäischen Normen (EN) sind. Die Einhaltung des UL-Normen wird durch das Vorhandensein des Prüfzeichens des NRTL auf dem Gerät angezeigt. Die Organisationen veröffentlichen auch eine Liste konformer Produkte, daher gelten diese Geräte als "gelistet". Inspektoren im Bereich Elektrotechnik in den USA schauen nach dem Prüfzeichen (UL, CSA, usw.) auf dem Gerät. Geräte ohne Prüfzeichen werden normalerweise nicht abgenommen. Die meisten dieser Labors sind für mehrere Länder akkreditiert. Nur ihr "US"-Prüfzeichen wird akzeptiert. (Beispielsweise ist ein TÜV-Prüfzeichen für Europa oder China in den USA nicht relevant.)
National Fire Protection Association (NFPA)
Der National Electrical Code (NEC) wird von der NFPA (National Fire Protection Association) als ANSI/NFPA 70 herausgegeben Die Übereinstimmung mit NEC wird durch die Inspektoren der lokalen Behörden (typischerweise der Stadt), insbesondere für neue Gebäude und größere Bauten geprüft.
Die NFPA veröffentlicht außerdem den ANSI/NFPA 79 Standard (Electrical Standard for Industrial Machinery). Dieser regelt denselben Umfang wie EN/IEC 60204-1, ist aber nicht identisch. Die Einhaltung der ANSI/NFPA 79 ist grundsätzlich freiwillig, wird aber von einigen US-Bundesstaaten und lokalen Behörden eingefordert.