Dynamisches Muting für mehr Produktivität
Die Produktivvariante des kamerabasierten Schutzsystems PSENvip 2 bietet als Komplettlösung mit der Fast Analysis Unit (FAU P) im Automatisierungssystem PSS 4000 die dynamische Anpassung des Schutzfeldes. Dabei wird die Geschwindigkeit des Oberwerkzeugs kontinuierlich angepasst und erst ab der Schutzzone auf die geringste Stufe reduziert. Damit lassen sich Produktivitätssteigerungen von bis zu 50 Prozent realisieren.
Mit dem integrierten zertifizierten Funktionsbaustein für die Produktivvariante werden Informationen wie Werkzeugklasse, Muting-Endpunkt oder Schutzfeldmodi an das PSENvip kommuniziert und Sicherheitsfunktionen wie Position, Geschwindigkeit, Bremsrampe, Nachlaufwege und Schutzfeld überwacht. Manuelle Programmierarbeiten werden stark reduziert und die Inbetriebnahme der Applikation erfolgt schnell und sicher.
Sicher Abkanten mit großen Werkzeugen
An Abkantpressen kommen auch Werkzeuge zum Einsatz, die aufgrund ihrer Größe nicht mit einer herkömmlichen Lösung abgesichert werden können. Nach der Norm EN 12622 muss jedoch jede Biegelinie mit einem Schutzfeld abgesichert sein, das werkerseitig mindestens 15 mm vorgelagert ist. Voraussetzung für die Erfüllung der normativen Vorgabe ist dabei, dass sich das Werkzeug voll im Sichtfeld des Schutzsystems befindet. Die kamerabasierten Schutzsysteme PSENvip schaffen hier Abhilfe.
Mit der vom TÜV Süd zertifizierten Funktion Sonderwerkzeuge gibt es nun für die Schutzsysteme PSENvip eine Klassifizierung verschiedener Werkzeuggrößen. In Werkzeugklasse 1 erfolgt die normengerechte Absicherung. Das Kamerabild der Werkzeugklassen 2 und 3 kann allerdings nur noch teilweise das Werkzeug aufgrund seiner Größe erkennen.
Die kamerabasierten Schutzsysteme PSENvip können auch große Werkzeugformen sicher überwachen: mittels Höherlegen des Umschaltpunktes oder der Änderung der Geschwindigkeit beim Herunterfahren auf das Blech. Sie prüfen die Werkzeugkontur und ordnen diese der Werkzeugklasse 1, 2 oder 3 zu. Die ermittelte Klasse wird der Steuerung mitgeteilt, die anschließend die Freigaben für die Werkzeuge der Klassen 2 und 3 erteilt. Es werden auch die durch die Risikoanalyse definierten Umschaltpunkte überwacht.
Wichtig für Sie als Kunde: Bei richtiger und sicherheitstechnisch fehlerfreier Parametrierung des PSENvips (Basis- und Produktiv-Variante mit PSS 4000) liegt keine wesentliche Änderung gemäß Geräte- und Produktsicherheitsgesetz vor – der Zertifizierungsaufwand wird minimiert.
Weitere Informationen dazu finden Sie im Lexikonartikel "Wesentliche Änderung"